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Feiertage im November: Was ist eigentlich Allerheiligen, Allerseelen und Totensonntag?

Von Lena Brandner

Am Sonntag, 26. November 2023, ist der Totensonntag in Deutschland. Um der Toten zu gedenken, zünden die Menschen auf den Friedhöfen Kerzen an.

Am Totensonntag ist es Brauch die Gräber der Verstorbenen zu besuchen und als Symbol des ewigen Lebens eine Kerze anzuzünden.  Foto: Kateryna, stock.adobe.com

Gedenktage spielen in Deutschland eine wichtige Rolle. Besonders im Christentum werden an diesen Tagen die Toten geehrt. Der bekannteste Gedenktag in Deutschland ist der Totensonntag. Von der Kirche wird er wegen des Glaubens an die Auferstehung auch als Ewigkeitssonntag bezeichnet. Aber auch Allerheiligen und Allerseelen fallen in den November. Alle Informationen zu den Gedenktagen in Deutschland, den damit verbundenen Bräuchen und Traditionen werden im Folgenden aufgeführt.

Wann ist Totensonntag?

Der Ewigkeitssonntag ist der letzte Sonntag im November. Er verzeichnet das Ende des Kirchenjahres. Mit dem ersten Adventssonntag wird daraufhin das neue Kirchenjahr eingeleitet. In Jahr 2023 fällt der Tag auf Sonntag, 26. November 2023. Im Jahr 2024 ist der Totensonntag am Sonntag, 24. November 2024. Christen und konfessionelle Menschen gedenken an diesem Tag der Verstorbenen. Sie besuchen deren Gräber, legen Grabschmuck auf ihnen nieder und zünden Kerzen an.

Obwohl der Gedenktag auch als „Ewigkeitssonntag“ bezeichnet wird, ist der Name Totensonntag verbreiteter. Der Begriff Ewigkeitssonntag kommt von der evangelischen Kirche und bezieht sich auf das ewige Leben nach dem Tod.

Was ist die Bedeutung des Totensonntags?

Der Totensonntag ist ein Feiertag der evangelischen Kirche. Der Gedenktag ist kein gesetzlicher Feiertag, gilt jedoch in Bayern und einigen anderen Bundesländern als stiller Feiertag. Deshalb gelten am Totensonntag besondere Regeln, die von den Bundesländern festgelegt werden. An diesem stillen Feiertag dürfen keine öffentlichen Veranstaltungen stattfinden, die nicht dem ernsten Charakter dieses Tages entsprechen. In Bayern gilt diese Regel von 2 Uhr bis 24 Uhr. Während Sportveranstaltungen erlaubt sind, gilt beispielsweise in Diskotheken und Bars ein Tanzverbot.

Der stille Gedenktag geht auf König Friedrich Wilhelm III. von Preußen zurück. Er legte 1816 fest, dass der letzte Sonntag des Kirchenjahres, der Erinnerung an die Verstorbenen dient. Die genauen Gründe für diesen Erlass sind jedoch unklar. Ursache könnte die große Zahl an Gefallenen der Befreiungskriege gegen Napoleon oder die Trauer um die verstorbene Königin Luise sein.

Brauchtum am Totensonntag

Am Totensonntag ist es Brauch, die Grabstätten geliebter Verstorbener zu besuchen und dieser zu gedenken. Als Zeichen der Erinnerung und als Symbol für das ewige Licht stellen die Menschen an den Gräbern Kerzen auf und legen Blumen nieder. Am Ewigkeitssonntag sind die Friedhöfe durch das Licht zahlreicher Kerzen erleuchtet.

Am Sonntag, 26. November 2023, ist der Totensonntag in Deutschland. Um der Toten zu gedenken, zünden die Menschen auf den Friedhöfen Kerzen an

Am Sonntag, 26. November 2023, ist der Totensonntag in Deutschland. Um der Toten zu gedenken, zünden die Menschen auf den Friedhöfen Kerzen an. Foto: Klaudia, stock.adobe.com

Wann sind Allerheiligen und Allerseelen?

Allerheiligen und Allerseelen sind zwei christliche Gedenktage, die eng miteinander verbunden sind. Allerheiligen findet jedes Jahr am 1. November statt. Allerseelen am drauffolgenden 2. November. Die Tage sind für Christen von großer Bedeutung, da sie an ihnen der Verstorbenen gedenken.

Was ist die Bedeutung von Allerheiligen? 

An Allerheiligen, wird, wie der Name bereits verrät, aller Heiligen gedacht. Dazu gehören beispielsweise die Mutter Teresa, aber auch andere, die die Kirche heiliggesprochen hat. Diese Heiligen dienen als Vorbilder des christlichen Glaubens und werden verehrt. An Allerheiligen wird aber auch der Menschen gedacht, die ihr Leben im Glauben an Gott und Jesus verbracht haben, ohne, dass sie jemals für heilig erklärt wurden. In vielen Ländern ist Allerheilligen ein Tag, an dem Angehörige die Gräber der Verstorbenen aufsuchen, Blumen niederlegen und Kerzen anzünden.

Was ist die Bedeutung von Allerseelen?  

Auf Allerheiligen folgt am 2. November Allerseelen. Auch hier gibt der Name bereits Aufschluss über den Sinn des christlichen Feiertages: An dem Gedenktag wird aller Seelen gedacht. Die Menschen katholischen Glaubens beten für die Verstorbenen und tragen ihre Fürbitten für diese vor.

Die Gläubigen sind der Überzeugung, dass die Gebete den Toten helfen, von ihren Sünden gereinigt zu werden und so aus dem Fegefeuer und in die Nähe Gottes zu gelangen. Dazu werden die Gräber der Verstorbenen gesegnet und mit Weihwasser besprengt. Die Gläubigen ziehen währenddessen betend und singend über den Friedhof.

Sind Allerheiligen und Allerseelen Feiertage?

Für viele ist Allerheiligen und Allerseelen eng miteinander verbunden. Allerheiligen ist in vielen Bundesländern ein gesetzlicher Feiertag und somit arbeitsfrei. So auch in Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und im Saarland.

Allerseelen dagegen ist in Deutschland, Österreich und der Schweiz kein gesetzlicher Feiertag. So wird vielerorts bereits an Allerheiligen der Verstorbenen gedacht und die Gräber gesegnet. An Allerseelen wird dennoch in vielen Kirchen ein Gottesdienst abgehalten.

Gerade in lateinamerikanischen Ländern ist der 2. November von großer Bedeutung. In Uruguay gibt es den Día de los Fieles Difuntos, der allerdings kein offizieller Feiertag ist. In Mexiko wird das Totenfest Día de Muertos gefeiert.

Der Ursprung von Allerheiligen und Allerseelen

Allerheiligen geht in der westlichen Kirche auf Papst Bonifatius IV. zurück. Er ordnete im Jahr 609 oder 610 eine jährliche Feier zum Gedenken aller Heiligen an. Dieser Tag fiel zunächst auf den Freitag nach Ostern. Papst Gregor III. weihte über hundert Jahre später eine Kapelle in der Basilika St. Peter allen Heiligen und legte dabei für die Stadt Rom den Feiertag auf den 1. November.

Der Ursprung von Allerseelen geht auf das Jahr 998 nach Christus zurück. Zu dieser Zeit erließ der Abt Odilo von Cluny ein Dekret. Dieses besagt, dass der 2. November in allen ihm unterstehenden Klöstern als Gedenktag der Verstorbenen genutzt werden sollte. Der Brauch verbreitete sich daraufhin auch in der Bevölkerung außerhalb der Klöster. Schließlich etablierte sich Allerseelen als Gedenktag auch in Rom und wurde zu einem wichtigen Ereignis im katholischen Glauben.