Eine Trauerrede schreiben und halten
Vor einer Trauergemeinde zu sprechen, ist keine leichte Aufgabe. Gute Vorbereitung hilft beim Halten einer Trauerrede. Foto: chalongrat, stock.adobe.com
Die Trauerrede, die bei einer Bestattung oder Trauerfeier gehalten wird, verfolgt im Prinzip zwei Ziele: Zum einen soll sie das Wirken, die Persönlichkeit – grundsätzlich also das Leben – des oder der Verstorbenen würdigen. Und sie soll den Trauernden Trost spenden.
Ob Pfarrer, Pastor oder freier Trauerredner, Angehörige oder Freunde – wer die Rede letztendlich hält, hängt vom Rahmen der Feier und auch von den Wünschen des Verstorbenen oder der Hinterbliebenen ab. In vielen Fällen macht es Sinn, dass der Redner oder die Rednerin ein kirchlicher Vertreter oder ein freier Trauerredner ist. Schließlich ist eine Trauerfeier eine höchst emotionale Angelegenheit.
Das sind die Inhalte einer Trauerrede
Die wichtigsten Inhalte einer Trauerrede sind folgende:
- Einleitung: Zuerst werden natürlich die Trauergäste begrüßt, einleitend mit den engsten Angehörigen.
- Danach – falls die Rede nicht von einer neutralen Person gehalten wird - ist es geboten, die Beziehung des Redners zum Verstorbenen zu erklären.
- Einleitend kann man auch auf die Todesumstände eingehen.
- Hauptteil: Hier kann der Redner Erinnerungen mit der Trauergemeinde teilen. Der Ablauf wird sich am Lebenslauf des Verstorbenen orientieren.
- Was waren die Besonderheiten im Leben des Verstorbenen? Was waren seine positiven Charaktereigenschaften? Was waren seine Vorlieben? War er sozial oder politisch engagiert? Hatte er ein besonderes Hobby oder war er in einer Sportart besonders talentiert? Auf einige dieser Themen sollte man eingehen.
- Gegen Ende des Hauptteils kann man auch den Blick auf die Zukunft richten. Was hinterlässt der Verstorbene? Gibt es Werte, die ihm wichtig waren, die vielleicht auch die Trauergemeinde beherzigen sollte? Gab es gar so etwas wie ein Lebenswerk?
- Schluss: Gegen Ende der Rede gibt es die Gelegenheit, dem Verstorbenen für die gemeinsam verbrachten Jahre zu danken. An- und abschließend gilt es, die Trauergemeinde zu einem gemeinsamen Abschied aufzurufen.
Eine gute Trauerrede kann den Hinterbliebenen Trost spenden. Foto: naka, stock.adobe.com
Was bei der Trauerrede noch zu beachten ist
Für die meisten Familienmitglieder oder Freunde ist das Halten einer Grab- oder Trauerrede natürlich eine besondere, ungewohnte Situation. Das fängt schon beim Schreiben an, schließlich ist man eigentlich mit der Trauer beschäftigt. Es ist hilfreich, sich auf die positiven Eigenschaften des oder der Verstorbenen zu konzentrieren. Wie hat er oder sie das Leben anderer bereichert? Inwiefern kann er oder sie als Vorbild dienen. Sinnvoll ist es, am Anfang eine Mindmap zu erstellen oder Stichpunkte zu sammeln. Um zu verhindern, dass man während der Rede von seinen Gefühlen übermannt wird, sollte man die Rede einige Mal im Vorfeld halten.
Die Geschichte der Trauerrede
Die Trauerreden in ihrer heutigen Form gehen übrigens auf die Spätantike zurück. Damals war es üblich, dass Höhergestellte und ihre Verwandten eine kirchliche Leichenrede erhielten. Erst nach der Reformation wurde die sogenannte „Leichenpredigt“ in der Kirche eingeführt. Später wurde sie vom Bürgertum übernommen und als Grabrede gehalten.