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Sterbegeldversicherung: Lohnt sich die Bestattungsvorsorge?

Von Katinka Bruckmeier

Ein Ehepaar informiert sich über eine Sterbegeldversicherung.Zu Lebzeiten eine Sterbegeldversicherung abzuschließen, lohnt sich nicht immer.  Foto: leszekglasner, stock.adobe.com

Eine Bestattung kann teuer sein. Auf die Hinterbliebenen kommen dabei schnell Summen von vielen Tausend Euro zu. In einer Zeit, in der man mit der Trauer um eine geliebte Person beschäftigt ist, sind Geldsorgen das Letzte, was man brauchen kann. Viele Menschen wollen ihre Angehörigen vor dieser finanziellen Belastung schützen und schließen deshalb eine Sterbegeldversicherung ab. Doch was ist das überhaupt?

Was ist eine Sterbegeldversicherung?

Eine Sterbegeldversicherung wird zu Lebzeiten abgeschlossen und zahlt nach dem eigenen Tod eine zuvor festgelegte Summe an die Hinterbliebenen aus. Diese Summe wird von der Versicherungsnehmerin oder dem Versicherungsnehmer beim Abschluss festgelegt und sollte so hoch sein, dass sie die Bestattungskosten abdeckt. Die Versicherungssumme liegt meist zwischen 3.000 und 12.000 Euro.

Monatlich oder jährlich wird ein bestimmter Betrag in die Versicherung eingezahlt, oft bis zu einem maximalen Alter von 65 oder 85 Jahren. Die Versicherungszeit ist jedoch nicht begrenzt und gilt lebenslang. Also die Versicherung zahlt auch, wenn man während der Beitragsdauer stirbt.

Im Todesfall zahlt die Versicherung dann die Versicherungssumme an die Hinterbliebenen aus. Wer das Geld bekommt, wird bereits beim Abschluss geregelt. Dabei wird ein Bezugsrecht vergeben, das eine oder mehrere Personen umfasst. Die Bezugsberechtigten erhalten nach dem Todesfall das ausgezahlte Sterbegeld und können damit die Bestattung nach den Wünschen des Verstorbenen organisieren und bezahlen.

Wer sollte eine Sterbeversicherung abschließen?

Grundsätzlich kann jede und jeder eine Sterbegeldversicherung abschließen, manche Versicherungsunternehmen haben aber eine bestimmte Altersgrenze, bis zu der sie diese Versicherung anbieten. Wirklich sinnvoll ist der Abschluss einer Sterbeversicherung im mittleren Alter zwischen 40 und 65 Jahren.

In der Regel sind die monatlichen Beiträge für die Versicherung günstiger, je früher man diese abschließt. Doch für junge Menschen bietet sich eine Sterbegeldversicherung nicht unbedingt an. Wer gerade in den Beruf einsteigt, möchte sich eine Existenz aufbauen und fürs Alter vorsorgen und ist mit einer Risikolebensversicherung oder einem anderen flexibleren Modell besser versorgt als mit einer Sterbegeldversicherung. Viele Versicherungsunternehmen bieten die Sterbeversicherung auch erst ab einem gewissen Alter an, beispielsweise ab 35 Jahren.

Ein Mann tröstet eine trauernde Frau.Neben ihrer Trauer müssen sich Angehörige oft um die Organisation der Bestattung kümmern. Foto: fizkes, stock.adobe.com

Zwischen 40 und 65 Jahren ist oft der beste Zeitpunkt für den Abschluss einer Sterbegeldversicherung. In diesem Alter sind die monatlichen Beiträge für die Versicherung noch relativ niedrig und gut zahlbar. Außerdem benötigen die meisten Versicherungsanbieter unter einer bestimmten Altersgrenze keine Gesundheitsprüfung.

Im Rentenalter, wenn sich die meisten Menschen mit ihrem Tod beschäftigen, sollten die Bedingungen von Sterbegeldversicherungen genau angeschaut werden. Viele Versicherungen verlangen hohe monatliche Summen und schnell hat man mehr eingezahlt, als die Hinterbliebenen im Todesfall ausbezahlt bekommen.

Was kostet eine Sterbegeldversicherung?

Die Kosten einer Sterbegeldversicherung hängen vom Eintrittsalter sowie der Versicherungssumme ab. Wer mit 45 Jahren eine solche Versicherung abschließt, zahlt meistens zwischen 30 und 50 Euro pro Monat. Bei einem Abschluss im höheren Alter muss man in der Regel mehr bezahlen.

Vorteile und Nachteile einer Sterbegeldversicherung

Pro

  • Eine Sterbegeldversicherung entlastet die Hinterbliebenen, da sie den finanziellen Aufwand einer Bestattung nicht tragen müssen.
  • Schon geringe monatliche Beiträge ermöglichen einen lebenslangen Versicherungsschutz.
  • Mit einer Gesundheitsprüfung ist der Versicherungsschutz sofort wirksam – ein Leben lang.

Kontra

  • Oft zahlt man zu Lebzeiten mehr ein, als die Hinterbliebenen nach dem Tod ausgezahlt bekommen.
  • Durch die Risikoabsicherung des Versicherungsanbieters muss man im fortgeschrittenen Alter meist hohe Beiträge zahlen.
  • Bei Gesundheitsproblemen werden viele Menschen von Sterbegeldversicherungen abgelehnt.
  • In vielen Verträgen ohne Gesundheitsprüfung fällt eine lange Wartezeit an. Wenn man während dieser verstirbt, bekommen die Hinterbliebenen nur das bisher eingezahlte Geld zurück.
  • Die Versicherungssumme ist nicht zweckgebunden. Die Hinterbliebenen können damit frei verfügen und sind nicht verpflichtet, die Wünsche der verstorbenen Person zu erfüllen.
  • Durch Preissteigerungen kann es passieren, dass die Bestattungskosten höher sind als die ausgezahlte Versicherungssumme.
  • Mit einer Sterbegeldversicherung ist die Bestattung nur finanziell abgesichert. Um die Organisation der Beerdigung müssen sich die Hinterbliebenen selbst kümmern.

Eine Seniorin lässt sich von einer Frau zum Thema Sterbegeldversicherung beraten.Ob sich eine Sterbegeldversicherung in der eigenen Situation lohnt, sollte genau überlegt werden. Foto: eric, stock.adobe.com

Ist eine Sterbegeldversicherung sinnvoll?

Auch wenn mit einer Sterbegeldversicherung für den eigenen Tod vorgesorgt werden kann und die Angehörigen entlastet werden, raten viele Verbraucherschützer von einer solchen Versicherung ab. Schnell passiert es, dass mehr eingezahlt wird, als die Hinterbliebenen ausgezahlt bekommen. Weiterhin sollte man beachten, dass Sterbegeldversicherungen nur den finanziellen Aspekt einer Bestattung abdecken. Die persönlichen Wünsche sind dabei noch nicht geregelt und auch der Organisationsaufwand bleibt bei den Angehörigen.

Zudem haben viele Sterbeversicherungen eine Wartezeit, beispielsweise von drei Jahren. Wenn man während dieser Zeit verstirbt, wird nichts oder nur die bisher eingezahlte Summe ausbezahlt. Bei Versicherungen mit kurzer oder keiner Wartezeit gibt es meist eine Gesundheitsprüfung. Diese Verträge sind dann jedoch meist teurer und Menschen mit gesundheitlichen Problemen können abgelehnt werden.

Doch es gibt noch viele weitere Möglichkeiten, wie man finanziell für den eigenen Tod vorsorgen kann.

Welche Alternativen zur Sterbegeldversicherung gibt es?

Neben der Sterbegeldversicherung kann man sich auch auf andere Arten frühzeitig um die eigene Bestattung kümmern:

  1. Vorsorgevertrag mit Bestattungsunternehmen:
    Dabei wird das Geld auf ein Treuhandkonto eingezahlt. Der Vorteil bei einem Vorsorgevertrag ist, dass neben der finanziellen Absicherung auch die Umstände der Bestattung geregelt werden können. Es ist sehr wichtig, dass man die vereinbarte Summe nicht einfach an das Bestattungsunternehmen, sondern auf ein seriöses Treuhandkonto überweist.
  2. Sparkonto mit Sperrvermerk:
    Alternativ kann auch bei einer Bank ein Sparkonto angelegt werden, auf das regelmäßig Geld eingezahlt wird. Mit einem Sperrvermerk kann geregelt werden, dass die begünstigte Person nur Zugriff auf das Geld erhält, wenn sie der Bank Nachweise des Bestattungsunternehmens vorlegt.
  3. Vorsorgeversicherung mit Hinterbliebenenschutz:
    Viele Risiko- oder Kapitallebensversicherungen sowie private Rentenversicherungen beinhalten bereits eine Hinterbliebenenabsicherung. Eine bezugsberechtigte Person bekommt dabei die Summe der Versicherung ausbezahlt, wenn noch Versicherungsschutz besteht.