Was kostet eine Urnenbestattung?
In Deutschland gibt es zwei Arten der Bestattung: Erdbestattung und Feuerbestattung. Die Feuerbestattung ist Voraussetzung für Beisetzungsarten wie Urnenbeisetzung, Seebeisetzung oder Baumbeisetzung. Diese Art der Beisetzung kommt immer häufiger vor, rund 73 Prozent aller Verstorbenen werden eingeäschert, bevor sie beigesetzt werden.
Was kostet eine Beerdigung?
Die Kosten für eine Beerdigung setzen sich aus verschiedenen Posten zusammen:
- Urkunden: Totenschein, Leichenschau, Sterbeurkunde
- Bestatterkosten: Überführung, Kühlung, Sarg/Urne, Verwaltung, sonstige Leistungen
- Friedhofsgebühren: Beisetzung, Grabnutzung, Trauerhalle
- Sonstige Kosten: Todesanzeige, Florist, Sterbebilder, Trauerredner, Trauerfeier
Die Preise variieren je nach Bundesland, nach Region, nach Bestatter, aber auch nach Bestattungsart. Am günstigsten ist die anonyme Beisetzung, am teuersten eine aufwendige Erdbestattung. Bei Letzterer treiben Kosten, etwa für Sarg, Trauerfeier, Floristen, Grabmal oder -pflege, den Preis nach oben. Im mittleren Preisgefüge angesiedelt ist die Urnenbeisetzung, sie ist grundsätzlich günstiger als eine Erdbestattung, weil die Friedhofsgebühren in der Regel geringer ausfallen. Den endgültigen Preis bestimmen aber auch hier die sonstigen Kosten.
Für die Beisetzung in einer Urnenwand sind geringere Gebühren fällig als für ein Erdgrab. Foto: allegra47, stock.adobe.com
Wie setzen sich die Kosten für eine Urnenbestattung zusammen?
Bei der Urnenbeisetzung ist zwingend eine vorherige Einäscherung nötig. Auch ein Sarg ist nötig, denn in Deutschland herrscht Sargpflicht. Jedoch reicht für die Einäscherung ein einfacher, kostengünstiger Sarg aus Kiefernholz. Dieser kostet rund 350 Euro.
Die Stiftung Warentest hat in ihrer Ausgabe „Spezial Bestattungen“ vom Oktober 2016 die Kosten für Feuerbestattungen aufgeschlüsselt, unterteilt nach anonymer, einfacher, gehobener und hoher Ausführung. Gemittelt ergeben sich folgende Preise:
- Bestatterleistungen: 2.120 Euro
Darunter fallen Kosten für Sarg, Urne, Kissen, Decken und Polster, Totenbekleidung, hygienische Grundversorgung, Ankleiden und Einsargen, Überführungsgebühren, Transportkosten, Aufbahrung und Gestaltung der Trauerhalle sowie Verwaltungskosten. - Friedhofsgebühren: 3.100 Euro
Damit sind die Kosten für Urnenversand, Grabnutzung, Beisetzung, Nutzung der Trauerhalle sowie Urnenträger abgedeckt. - Fremdleistungen: 3.230 Euro
Unter diese Kosten fallen Leichenschau und Totenschau, Krematorium (mit zweiter Leichenschau), Sterbeurkunde, Todesanzeige, Florist, Trauerredner, Musiker und ein Totenkaffee für etwa 30 Personen.
Die Kosten für einen Urnenträger zählen zu den Friedhofsgebühren. Foto: Anze, stock.adobe.com
Am günstigsten ist die anonyme Bestattung mit rund 2.100 Euro, eine aufwendig gestaltete Beisetzung schlägt mit rund 8.475 Euro zu Buche.
Wird eine Urne benötigt?
Nach der Einäscherung wird die Asche des Verstorbenen in eine Aschekapsel eingefüllt. Diese besteht meist aus Metall, es gibt sie aber auch aus abbaubaren Materialien. Damit eignet sich die Aschekapsel auch für eine See- oder Naturbestattung. Eine zusätzliche Urne wird grundsätzlich nicht benötigt, jedoch entscheiden sich viele Angehörige dafür. Mit einer liebevoll gestalteten Urne wollen sie ihre Verbundenheit mit dem Verstorbenen zeigen. Zudem kann eine aufgebahrte Schmuckurne beim Abschied von dem Verstorbenen helfen.
Welche Arten von Urnen gibt es?
Bei der Wahl der Urne steht grundsätzlich die Frage nach dem Material im Vordergrund. Es gibt Urnen aus Marmor oder Naturstein, die benötigt werden, wenn die Urnen dauerhaft der Witterung ausgesetzt sind, etwa nach der Beisetzung an einer Urnenwand.
Sind Urnen dauerhaft der Witterung ausgesetzt, so müssen sie aus beständigem Material sein. Üblicherweise wird Marmor oder Granit verwendet. Foto: bibiphoto, stock.adobe.com
Es gibt Urnen aus Metall, Kunststoff, Keramik oder Muschelkalk. Es gibt aber auch biologisch abbaubare Urnen aus Papier oder Maisstärke, Holz oder Bambus. Für die Seebestattung sind auflösbare Urnen aus gepresstem Sand oder Salzkristall nötig.
Was kostet welche Urne?
Die einfachste Ausführung der Urne ist die Aschekapsel, in die die Asche eines Verstorbenen eingefüllt wird. Sie ist meist in den Krematoriumskosten enthalten und schlägt mit 15 bis 20 Euro zu Buche. Das schmucklose Behältnis besteht meist aus Eisenblech und Keramik, für Naturbestattungen wird meist eine Aschekapsel aus Maisstärke gewählt.
Die Preise für Schmuckurnen starten bei rund 50 Euro, nach oben gibt es kaum Grenzen. Es gibt einfachere Ausführungen aus Stahl oder Kunststoff, hochwertigere aus Messing, Keramik, Glas oder Muschelkalk. Sie rangieren – je nach Ausführung – zwischen 50 und 400 Euro. Am teuersten sind beständige Urnen aus Naturstein, Granit oder Marmor. Hier muss man mit Preisen ab 400 Euro aufwärts rechnen.
Bei der Wahl der richtigen Urne hilft das Bestattungsunternehmen. Je nach Beisetzungsart sind unterschiedliche Materialien und Ausführungen nötig. Foto: auremar, stock.adobe.com
Biologisch abbaubare Urnen aus Papier, Maisstärke, Holz, Bambus oder auch Ton kosten ab 100 Euro. Weitere Materialien sind Naturkautschuk oder Naturfaser. Auch hier gibt es einfachere Ausführungen und aufwendigere Varianten, die dann etwas mehr kosten.
Kann man eine Urne selbst gestalten?
Es besteht nicht die Pflicht, eine Urne aus dem Katalog des Bestatters zu wählen. Selbstverständlich können Urnen auch selbst gestaltet oder sogar gebastelt werden. Jedoch muss bei einer Erdbestattung darauf geachtet werden, dass sich verwendete Materialien vollständig zersetzen und keine schädlichen Stoffe abgeben.
Man kann eine Urne bemalen, mit Airbrushtechnik gestalten, bekleben, mit Bändern oder Kordeln verzieren, beschriften – hier sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Sogar eine selbst gebastelte Urne, etwa aus Pappmaschee, darf beigesetzt werden.
Urnen sind oft mit christlichen oder natürlichen Symbolen verziert. Aber auch Trauersprüche werden gerne gewählt. Foto alisseja, stock.adobe.com
Gängige Verzierungen sind christliche Symbole, Trauersprüche, Herzen oder Naturmotive, die auf den Kreislauf des Lebens anspielen. Selbstverständlich sind aber – gerade bei selbst gestalteten Urnen – auch individuelle Motive, die an den Verstorben erinnern, erlaubt.