Das richtige Bestattungsunternehmen finden – eine Checkliste
Hinterbliebene müssen bei einem Todesfall viele Entscheidungen treffen. Die wohl wichtigste ist die Auswahl eines guten Bestatters. Foto: auremar, stock.adobe.com
Bestatter sind einfühlsame Wegbegleiter mit Kompetenz und Qualifikation, denen Angehörige vertrauen können. Schließlich versetzt der Tod eines geliebten Menschen die Hinterbliebenen in eine Ausnahmesituation. Der Verlust schmerzt, sie müssen mit der Trauer umgehen und daneben noch viele organisatorische Angelegenheiten wie Erbschaft, Beerdigung und Beisetzung klären.
Wer kümmert sich im Todesfall um die Bestattung?
In Deutschland regelt die Totenfürsorgepflicht, dass die nächsten Familienangehörigen für die Bestattung zuständig sind. Sie ist gesetzlich nicht ausdrücklich geregelt, allerdings gewohnheitsrechtlich anerkannt. Gemeint sind mit den betroffenen Angehörigen Ehegatten und Verwandte in gerader Linie. Sie müssen sich zwar um den Leichnam und das Grab des Verstorbenen kümmern, aber nicht zwangsläufig die Kosten der Beerdigung tragen. Dafür sind üblicherweise die Erben zuständig.
Oft handelt es sich bei den Erben um die Angehörigen, die im Falle eines Todes vor großen Aufgaben stehen. Leider gibt es in dieser Situation schwarze Schafe, die den Ausnahmezustand Trauernder ausnutzen. Vermeintliche Schnäppchen, versteckte Kosten und nie erbrachte, abgerechnete Leistungen kommen vor. Dabei wünschen sich Hinterbliebene einen reibungslosen Ablauf, eine umsichtige Betreuung und eine professionelle Organisation bei einem guten Bestatter.
Checkliste: Was macht ein gutes Bestattungsinstitut aus?
Ein seriöses Bestattungsunternehmen zu finden, ist nicht schwer, achtet man bei der Suche auf einige Punkte. Wir haben die wichtigsten fünf Tipps für die Auswahl eines Bestatters zusammengefasst:
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Erfahrung
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Erreichbarkeit
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Eindruck
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Einstellung
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Empfehlung
Erfahrung bei der Bestattung: Kompetenz & Qualität
Auf der Suche nach einem Bestatter in der Nähe eignet sich zuerst eine Internetrecherche. Schon die Homepage eines Instituts gibt Auskunft darüber, wie seriös ein Bestattungsunternehmen ist. Über den Bereich „Über uns“ finden Hinterbliebene Informationen zur Gründung, Geschichte und den Erfahrungen des Bestatters. Handelt es sich um einen Familienbetrieb oder um einen, der seit vielen Jahren erfolgreich geführt wird, ist das ein gutes Zeichen.
Erreichbarkeit: Im Todesfall rund um die Uhr geöffnet
Ebenfalls auf der Website sollten die Kontaktmöglichkeiten aufgelistet sein. Ein gutes Bestattungsinstitut ist einfach und schnell zu erreichen – am besten über verschiedene Wege:
- Postalisch
- Per Telefon
- Per E-Mail
- Per Fax
- Über Instant Messaging, zum Beispiel per WhatsApp
Weil der Tod unvorhersehbar ist und eine schnellstmögliche Überführung notwendig macht, haben professionelle Bestatter in der Regel keine Geschäftszeiten und sind 24 Stunden erreichbar – also ebenso nachts, am Wochenende und an Feiertagen. Falls nicht oder falls die Leitung belegt ist, sollte der Bestattungsdienst zeitnah zurückrufen oder antworten.
Eindruck vom Bestatter: Das Zwischenmenschliche muss stimmen
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind im Umgang einfühlsam, freundlich und pietätvoll. Fühlen sich Hinterbliebene beim ersten Gespräch ernst genommen, macht das einen guten Eindruck. Ist der Kontakt eher unangenehm, sollte man auf das Bauchgefühl hören und sich gegebenenfalls nochmals anderweitig umsehen.
Ein Bestattungsinstitut spendet nicht nur Trost, sondern unterstützt auch bei sämtlichen organisatorischen Aufgaben wie der Beerdigung, Beisetzung und Todesanzeigen. Foto: auremar, stock.adobe.com
Einstellung: Leistungen & Kosten offen im Überblick
Ein guter Bestatter nimmt sich Zeit für eine ausführliche Beratung, hört aufmerksam zu, beantwortet alle Fragen und erstellt ein individuelles Angebot für jeden Kunden und für jede Kundin. Dabei geht er auf die persönliche Situation sowie finanzielle Verhältnisse und Bedürfnisse ein und berücksichtigt sowohl die Wünsche und Vorstellungen des Verstorbenen als auch die der Angehörigen.
Das maßgeschneiderte Angebot ist kostenfrei und listet alle Leistungen sowie die anfallenden Kosten noch vor Vertragsabschluss auf. Rückfragen bezüglich eventueller Zusatzleistungen weicht das Bestattungsinstitut nicht aus, sie können jederzeit wieder gestrichen werden.
Empfehlung: Bestattungsunternehmen und ihre Partner
Besonders gute Bestattungsinstitute ermöglichen Angehörigen eine professionelle Abwicklung – vom Anfang bis zum Ende. Von der Traueranzeige in der Tageszeitung über die Floristik und Grabgestaltung bis hin zum Trauerredner auf der Beerdigung: Bestatter sind in ihrer Branche gut vernetzt, können jederzeit Empfehlungen für andere Dienstleister rund um Bestattung und Beerdigung aussprechen und direkt den Kontakt zu diesen herstellen.
Wie finde ich den richtigen Bestatter?
Nun gibt es in Deutschland über 4000 Bestattungsunternehmen. Je größer die Stadt, in der man nach einem Bestatter sucht, desto mehr Anbieter kommen infrage. Die Auswahl – auch an seriösen Instituten – ist riesig. Ob klassisch traditionelle oder neue alternative Bestattungsbetriebe: Für jedes Budget gibt es den passenden Anbieter mit Adresse und Kontaktdaten im örtlichen Telefon- oder Branchenbuch sowie im Internet.
Hilfreich ist, sich bei Freunden und Verwandten umzuhören. Vielleicht hat der ein oder die andere Empfehlungen oder mit einem bestimmten Bestatter gar negative Erfahrungen gemacht. Auch auf die Referenzen und Kundenbewertungen im Internet kann man zurückgreifen. Viele Verbraucherportale werben mit ehrlichem Feedback.
Andererseits hängt die Wahl des besten Bestattungsinstituts von den Ansprüchen an dieses ab. So gibt es Unternehmen mit einem umfassenden Angebot verschiedenster Bestattungsarten. Diese können optimal auf sämtliche Kundenwünsche eingehen und außergewöhnliche Vorstellungen für die Trauerfeier oder Beerdigung erfüllen.
Die Wahl des Bestattungsdienstes hängt von den Wünschen des Verstorbenen und der Hinterbliebenen ab. So bieten beispielsweise nicht alle Bestatter Urnenbeisetzungen an. Foto: Anze, stock.adobe.com
Suchen Angehörige etwas Bestimmtes, sind sie vielleicht bei einem Profi, der sich auf ein bestimmtes Gebiet spezialisiert hat, besser aufgehoben. Schließlich ist das Spektrum an Bestattungen vielfältig:
- Erdbestattung im Sarg
- Feuerbestattung
- Urnenbeisetzung
- Anonyme Bestattung
- Naturbestattung
- Baumbestattung/Waldbestattung
- Luftbestattung
- Seebestattung
- Diamantbestattung
Auch die nachgefragte Bestattungsvorsorge wird nicht bei jedem Bestatter angeboten. Hinterbliebene sollten die verschiedenen Bestattungsinstitute deshalb in Ruhe hinsichtlich der Leistungen und Preise vergleichen, einzelne Angebote gegenüberstellen und dabei eventuelle Zusatzleistungen bedenken. Bei der Auswahl dürfen sie sich nicht unter Druck setzen lassen und keine vorschnellen Entscheidungen treffen.
Muss das Bestattungsunternehmen in der Nähe sein?
Heutzutage gibt es zahlreiche Online-Anbieter, die Bestattungen teilweise günstiger anbieten als die Bestattungsinstitute in der Region. Trotzdem kann es sich lohnen, einen Bestatter in der Nähe des eigenen Wohnortes auszuwählen. So kann man schwierigere Gespräche vor Ort führen, Entscheidungen nach einer persönlichen Beratung treffen und sich beim Besuch der Filiale in den Büros umsehen. Ist es dort ordentlich und stimmen auch all die anderen Faktoren unserer Checkliste? Dann steht einem Auftrag nichts mehr im Weg!